Ergonomisches Arbeiten

Als Softwareentwickler würde ich wie in so vielen Büroberufen den Großteil meines Tages im Sitzen verbringen. Zu viel im Sitzen zu arbeiten ist so ein Problem, dass sich leider erst oft in vielen Jahren äußert – aber man sollte das nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ist der Rücken erst kaputt, dann ist er kaputt und Bandscheibenvorfälle sind sicherlich nicht lustig.

Neben all den ergonomischen Hilfmitteln ist regelmäßiges Aufstehen sehr wichtig und ein guter erster Schritt. Aber auch schwerer umzusetzen als man denkt. In die Arbeit vertieft vergehen oft 2-3 Stunden nur sitzend. Mir hilft hier die Stehen-Erinnerung der Apple Watch.

Neben dem vielen Sitzen beklagte ich aber ein ganz akutes Problem: Sehnenscheidenentzündung.

Mir macht die Handhaltung an normalen Eingabegeräten zu schaffen und ich bekomme massive Handgelenksschmerzen. Das Tippen an einem Laptop ist fast eine Qual – aber das muss ich glücklicherweise nicht so oft und nutze in der Regel eine separate Tastatur.

Schon vor vielen Jahren habe ich die Eingabegeräte gegen ergonomische ausgetauscht, das war bei meinem ersten Arbeitgeber das Microsoft Natural Ergonomic Keyboard 7000.

Natürlich bedarf es einer gewissen Umgewöhnung. Je nach dem wie gut man bereits das 10-Finger-System beherrscht, bedarf es schon etwas Übung die Hände nun korrekt zwischen linker und rechter Tastaturhälfte aufzuteilen. Daran hat man sich aber nach ein paar Tagen gewöhnt. Tipp von mir: zu Hause auf die identische Tastatur umsteigen. Das verkürzt die Eingewöhnung und verhindert auch, dass man zwar auf Arbeit ergonomisch arbeitet, sich dann zu Hause die Handgelenke dann doch wieder malträtiert.

Beim zweiten Arbeitgeber nutze ich dann die Microsoft Sculpt. Bis heute noch eine ausgezeichnete Tastatur, die ich seit dem ebenfalls auch zu Hause nutze.

Seit 6 Jahren arbeite ich zu 100% Remote und achte in meinem Arbeitszimmer noch mehr auf Ergonomie. Das begann mit einem ordentlichen Stuhl, dem Topstar OpenArt 2010. Meine Erfahrung damit ist, dass man zwar trotzdem nicht immer perfekt sitzt, aber unterm Strich ist die Haltung am Schreibtisch um einige Klassen besser.

Nach einem Arbeitstag tat mir mein Rücken schon hin und wieder weh. Einmal pro Stunde wenigstens kurz aufzustehen und dann noch der ergonomische Stuhl brachten eine deutliche Besserung.

Geradezu hervorragend wurde die Kombination mit einem höhenverstellbaren Schreibtisch. Ich versuche das Stehen und Sitzen im Stundentakt abzuwechseln – Rückenschmerzen habe ich nach einem Arbeitstag keine mehr.

Mein bisheriger Schreibtisch war eine Arbeitsplatte aus dem Bauhaus mit 4 Füßen drunter. Diese Füße habe ich gegen einen Unterbau von Flexspot getauscht. Wer das vor hat, dem kann ich auf jeden Fall die Memoryfunktion ans Herz legen. Man wird sowohl beim Stehen als auch beim Sitzen jedes mal die identische Position wollen. Das ist ohne Memory fast nicht machbar und endet schnell im Frust, wenn sich die Schreibtischhöhe jedes mal etwas anders ist.

Mit den Eingabegeräten gingen meine Handgelenksschmerzen fast ganz weg. Vor kurzer Zeit bekam ich dann wieder Probleme im rechten Handgelenk und entschied mich dann zum Kauf der Logitech MX Ergo. Der Theorie nach bewege ich mein Handgelenk selbst bei der ergonomischen Microsoft Sculpt-Maus wohl immer noch zu viel. Der Versuch, ein TrackBall zu nutzen soll es auf jeden Fall wert sein.

Und was kann ich sagen: die Gewöhnung an diese Maus war zunächst größer als gedacht. Tatsächlich dachte ich nach ein paar Tagen auch, dass ich die Maus wieder zurückschicke, da meine Handgelenksschmerzen gefühlt noch schlimmer wurden.

Das lag wohl aber weniger an der Maus, als mehr an meiner Verkrampfen Haltung, da ich den Umgang mit einem TrackBall nicht gewöhnt bin. Nach kurzer Zeit bekam ich dann raus, wie ich die Hand ganz locker auf der Maus aufliegen habe und mit dem Dauem den TrackBall herumschiebe. Man lernt dann auch, wie man den TrackBall sehr exakt nutzt um den Mauszeiger quasi zu einem Ziel zu „schupsen“. Und seit dem habe ich gar keine Probleme mehr. Jetzt würde ich sie nie wieder hergeben.

Zusammenfassend ist das nun mein Konzept, mit dem Rücken und Handgelenk Ruhe geben:

  • Ergonomische Tastatur und Maus (Microsoft Sculpt + Logitech MX Ergo)
  • Ergonomischer Bürostuhl (Topstar OpenArt 2010)
  • Höhenverstellerbarer Schreibtisch (Flexispot)
  • Stehen und Sitzen im Stundenwechsel, mindestens jedoch einmal pro Stunde stehen (die Apple Watch erinnert daran, alternativ hat der Flexispot auch eine Erinnerungsfunktion)

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